Die Fiat-Tochter Autobianchi musste so einiges auf Marktreife und -akzeptanz testen, etwa den Frontantrieb im Primula. Als der Autobianchi A112 Anfang Oktober 1969 debütierte, war der Quermotor mehrheitstauglich, auch bei den heckmotor-geprüften Italienern.
Auf dem deutschen Markt feierte der Autobianchi A112 im Frühjahr 1970 seinen Einstand. In der 17-jährigen Bauzeit entstanden sieben Serien,
die in erster Linie durch die Form der Anbauteile wie Frontgrill und Heckleuchten sowie das Interieur unterscheiden. Vorliegendes Exemplar gehört – erkennbar am Nummernschild im Stoßfänger - der ab Dezember 1984 und gebauten Serie VII an. Mit der Serie IV wurden die Fahrzeuge außerhalb Italiens von Lancia als Lancia A112 vertrieben. Bereits 1975 hatte Fiat als Mutter der beiden Unternehmen das Autobianchi-Werk unter die Lancia-Leitung gestellt, zudem ließ sich mit dem Autobianchi-Kleinwagen das Lancia-Portfolio nach unten ausbauen. Weitere Autobianchi-Modelle gab es seinerzeit nicht, nach 1.254.381 A112 fand die Produktion im Dezember 1986 ein Ende.
Der Autobianchi A112 Elite punktete mit fünf Gängen
Der Autobianchi Oldtimer teilte sich den Unterbau mit dem Fiat 127 – rundum an Querlenkern einzeln aufgehängte Räder, vorn mit Federbein und Stabilisator, hinten mit Querblattfeder und Teleskopstoßdämpfern. Damit bewegte sich der bei 204 cm Radstand 327 cm kurze, 148 cm schmale und 136 cm hohe A112 sehr agil, gerade als A112 Abarth mit 70 PS. Doch auch der knapp 700 kg leichte Abarth A112 Elite, der aus 965 ccm bei 5.600 Umdrehungen 48 PS und bei 3.300 Touren 71 Nm Drehmoment schöpfte, war nicht von Pappe. Stets geadelt mit einem Fünfgang-Getriebe, zog der mit einem Fallstrom-Vergaser bestückte Vierzylinder in 17 Sekunden von 0 auf 100, maximal waren ordentliche 136 km/h drin.
Der Rost ließ nicht viele Autobianchi Oldtimer übrig
Von außen macht unser Autobianchi-Fotomodell einen ganz passablen Eindruck, doch wer weiß, wie es drunter aussieht? Als Rostverächter galten die A112-Modelle nie, ganz im Gegenteil. Doch der hier ist dem Schredder irgendwie von der Klinge gesprungen. Die Chromodora CD 63 Alus samt Abarth-Nabenkappen, bezogen mit 155/70 R13-Pneus, und das Doppel-Endrohr zielen in Richtung des flotten A112 Abarth, das geschlitzte Sportlenkrad ebenfalls. Der hochbeinige Dachgepäckträger kompensiert dann auch die sportliche Note recht drastisch, genauso wie das Vinyldach. Dessen Prägung in Krokodilleder-Optik ist allerdings wirklich elitär und macht dem Elite-Suffix des Autobianchi A112 Elite alle Ehre.
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