4 Türen

Hierzulande gern als Rucksack-Golf für Rentner geschmäht, war der Absatz des VW Jetta stets überschaubar. Dabei hat die VW Limousine auf Basis des Golf 1 viel zu bieten

Der VW Jetta 1 wurde als Golf 1-Derivat von 1979 bis 1984 gebaut ©autorild.de

Der VW Jetta I wurde im Juli 1979 präsentiert und rollte ab Oktober zu den Kunden. Die wie der Technikspender zwei- und viertürig erhältliche Limousine hob sich leicht erkennbar

durch rechteckige Scheinwerfer und senkrechte Blinkergläser vom Golf I ab. Der Radstand glich mit 240 cm dem des Golf, obgleich der 161 cm breite und 141 cm hohe Jetta mit 419 immerhin 38 cm länger baute. Die Zusatzzentimeter wanderten in den Kofferraum, dessen Volumen so stattliche 520 Liter betrug. Um das maximal zulässige Gesamtgewicht auch sicher durch die Kurven zu dirigieren, trug die Hinterachse einen zusätzlichen Stabilisator. Die Verzögerung vom Jetta oblag anders als beim frühen Golf hier gleich stets vorderen Scheiben und hinteren Trommeln.

Unter anderem durch Rechteck-Scheinwerfer hob sich der VW Oldtimer vom Golf ab ©autorild.de

Gegen Aufpreis bot der VW Jetta einiges

Wer beim VW Händler nicht den letzen Pfennig umdrehen musste, konnte sich auch mehr als den Basis-Jetta leisten wie zum Beispiel den darüber positionierten Jetta CL. Diese ab August 1980 von L in CL umbenannte Version punktete unter anderem mit höherwertigen Sitzbezügen, breiter Einstiegsleiste, sowie A-, B- und C-Säulenverkleidung. Darüber hinaus bot der VW Oldtimer serienmäßig ein Handschuhfach mit Deckel, einen Türkontaktschalter auf der Beifahrerseite, einen Makeup-Spiegel in Beifahrersonnenblende und eine auch seitlich schwenkbare Fahrersonnenblende. Ferner hatte der Fahrer von seinen beim VW Jetta CL umschäumtem Lenkradkranz die Zeituhr bestens im Blick und konnte den nach draußen anhand der Intervall-Scheibenwischer- mit Wisch-Wasch-Automatic leicht verbessern.

Der Jetta CL stellte eine bessere Ausstattungsvariante dar ©autorild.de

Schöner sitzen im Jetta 1

Doch auch die Hinterbänkler hatten es im VW Oldtimer bequem – nicht nur wegen der Fondascher, sie saßen auf einem Fondsitz mit ausgeformter Lehnenfläche. Hört, hört! Des Weiteren umfasste der CL-Trimm Türarmlehnen mit Grifföffnung und einen farblich abgestimmter Teppich. Aufpreis erhob Volkswagen indes auf die kräftigeren Reihenvierzylinder, die nötig waren, wenn wie in unserem Fotomodell die dreistufige Automatik das reguläre Viergang-Getriebe ersetzte. Zur Wahl standen der 1,5-Liter mit 70 PS und 110 Nm sowie der Sechszehnhunderter mit 85 PS und 125 Nm. Ersterer beschleunigte den leer gut 850 kg schwere VW Jetta 1 CL in 15 Sekunden von 0 auf 100 und erreichte 151 km/h Spitze; letzterer benötigte rund 13 Sekunden und kam auf 161 km/h.

Der Kofferraum vom VW Kompaktwagen fiel mit 520 Litern üppig aus ©autorild.de

Rost kennt dieser VW Oldtimer nicht

Äußerlich war der VW Jetta CL in erster Linie leicht an seinen doppelter Dekorstreifen an der Flanke auszumachen; die steingrauen Stoßfänger mit Chromtrimm und die Zierleisten auf Gürtellinie mit Stoßprofil fielen erst bei genauerem Hinsehen auf, ebenso der spezieller Schriftzug am Heckdeckel. Dass vorliegender VW Kompaktwagen wie aus dem Ei gepellt dasteht, war nicht nur der Abkehr von minderwertigem Blech, sondern auch dem neuen Wachsflutungsverfahren zu verdanken, das auch kleinere Hohlräume vor Rost zu schützen vermochte. Der Jetta 1 war das erste der VW Modelle, das in den Genuss dieser Maßnahme kam – mit Erfolg, wie man sieht.

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