2 Türen

Am BMW 1600 GT zeigte sich die Übernahme des Glas-Werks in Dingolfing durch die Bayerischen Motoren-Werke deutlich: Die vom Italiener Frua gezeichnete Karosserie des 1600 GT stammte vom Glas 1700 GT.

Die Glas-Hutze blieb, die BMW Niere darunter durfte nicht fehlen am ©autorild.de

Das Glas 1300 GT Coupé debütierte im September 1963 auf der IAA vorgestellt, im März des Folgejahres startete die Auslieferung der Serienwagen an. Die bei Maggiora hergestellten Rohkarossen

wurden in Dingolfing mit dem auf 1290 ccm vergrößerten Reihenvierzylinder Motor – wie beim Typ S 1004 mit zahnriemengetriebener, obenliegender Nockenwelle – verheiratet. Mit den resultierenden 55 kW/75 PS liefen das Coupé und das vier Monate später eingeführte Cabrio 170 km/h Spitze. Im September 1965 kletterte die Leistung auf 62,5 kW/85 PS, die Höchstgeschwindigkeit auf 175 km/h. Parallel kam der Glas 1700 GT mit 74 kW/100 PS. Jener 185 km/h schnelle Sportwagen erforderte aus Platzgründen eine Hutze in der Motorhaube, die dann auch die kleineren Modelle zierte.

Pietro Frua zeichnete den filigranen Sportler ursprünglich als Glas GT ©autorild.de

Der BMW Oldtimer entstand quasi durch ein Facelift

Nachdem BMW Glas übernommen hatte, wurden die Glas GT-Modelle eingestellt und ab September 1967 durch den BMW 1600 GT abgelöst. Am Blechkleid fielen die Änderungen überschaubar aus, an der Front ersetzte die BMW-Niere das schildförmige Glas-Emblem. Die zuvor doppelten runden Rückleuchten übernahm das bei 232 cm Radstand 405 cm lange, 155 cm breite und 128 cm hohe BWM Coupé ebenfalls nicht, zum Einsatz kamen fortan die größeren Einzelleuchten der 02-Reihe. In dreieinhalb Jahren Bauzeit entstanden insgesamt 6.572 Coupés und Cabriolets; das ab 15.850 DM erhältliche und damit nicht eben für jedermann erschwingliche BMW 1600 GT Coupé kam auf 1.255 Einheiten.

Die Flanke vom BMW Oldtimer lässt durchaus Porsche 911-Einflüsse erkennen ©autorild.de

Im BMW 1600 GT steckt ti-Knowhow

Unterm Blech vom BMW Oldtimer hatte sich jedoch wesentlich mehr getan: Anstelle der hinteren, an Blattfedern aufgehängten Starrachse fand die modernere Schräglenker-Konstruktion mit Schraubenfedern aus dem BMW 1600 TI Verwendung. Der spendete auch gleich noch seinen namensstiftenden Motor mit 1573 ccm Hubraum. Das Steuerketten-Aggregat mit 9,5:1 Verdichtung verfügte über zwei Solex Flachstrom-Doppelvergaser 40 PHH und mobilisierte 77 kW/105 PS bei 6.000 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment von 132 Nm lag bei 4.500 Touren an und wurde im BMW Sportwagen über ein Viergang-Getriebe an die Hinterräder geleitet.

Der BMW 1600 GT kam dank 105 PS auf satte 190 km/h Spitze ©autorild.de

Das BMW Coupé hat an Chic nichts eingebüßt

Der BMW M10-Motor erwies sich als segensreich: Zwar war das Gewicht des 1600 GT durch die Änderungen gegenüber dem 1700 GT Coupé von 920 auf 960 kg leicht gestiegen, der durchschnittliche Verbrauch derweil aber um 12 auf 10,3 l/100 km gesunken. Mit 11,2 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 sowie 190 Sachen Spitze stellte der BMW 1600 GT gar die schnellste sowie beschleunigungsstärkste Entwicklungsstufe der gesamten GT-Familie dar. Die leistungsstärkste und schwerste Version war er obendrein. Eine lange Bauzeit war dem BWM Oldtimer indes nicht beschieden, seine Produktion endete bereits im August 1968. Ein gutes Bild gibt das BMW Coupé aber auch noch ein halbes Jahrhundert später ab. 

Die Rückleuchten spendete dem BMW Coupé die hauseigene 02-Reihe ©autorild.de

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