2 Türen

Lust auf einen einwöchigen Jaguar F-TYPE Test? Das höfliche Angebot von Jaguar Land Rover nahmen wir gerne an, denn der F-TYPE war uns noch aus Vorfaceliftzeiten in bester Erinnerung geblieben.

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

Gestalterisch lehnt sich der Jaguar F-TYPE unverkennbar an den legendären E-TYPE an – seien es die kraftvollen Schultern, der weit aufgerissenen Kühlerschlund oder die im Stile der Heckstoßstange weit in die Flanke gezogenen Rückleuchten. Auch die ellenlange Motorhaube und das kleine Heckfenster huldigen dem Traumwagen der 60er Jahre. Doch wie ist es heute? Ist der Jaguar F-TYPE 2017 ebenfalls ein Traumauto?

Die Antwort lautet definitiv ja, derart viele hochgereckte Daumen wie beim Jaguar F-TYPE Test in Berlin gab es bislang bei keinem Testwagen. Junge Männer waren erwartungsgemäß besonders in den Bann der Raubkatze gezogen. Daumen hoch oder „Boah, ist der krass!“. Soviel zu den Zehnjährigen.

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

Jede Menge Likes beim Jaguar F-TYPE Test

Doch auch die älteren Semester waren vom F-TYPE schwerst angetan. Sei es der A5 3.0 TDI Cabrio-Fahrer oder der A4 Avant-Pilot, der der bei Fotoaufnahmen seinen durchaus geschmackvoll individualisierten Kombi am liebsten neben den in Ultra Blue lackierten Jaguar Sportwagen stellen wollte. Sei es der glückliche Vater mit Kinderwagen, der sich erst sichtlich freute, an einer Fußgängerfurt durchmarschieren zu dürfen, dann nach einem Augenblick erkannte, was da für ihn anhielt, und direkt ein real-life-like spendierte. Sei es der Kurierfahrer, der in einer ruhigen Seitenstraße extra stoppte und wartete, bis der F-TYPE entladen und abgeschlossen war, um dann sicherzugehen, dass sein Daumen auch ganz sicher bemerkt wird. Sei es die alte Dame, die einen unversehens in ein Gespräch verwickelte.

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

Das Jaguar Coupé ließ sich kinderleicht handhaben

Sei es der eingefleischte BMW-Treter, der beim Jaguar F-TYPE Test nach einem gefühlt gar nicht mal so schnell durchgeführten Abbiegevorganges zugab, dass sein bau-weißer Hecktriebler hier bereits kräftig den Hintern ausgestreckt hätte. Derlei unterließ unser Allradler größtenteils, der auf nasser Straße bei aktiviertem ESP schon nachdrücklich gezwungen werden mussten, mal mit der knackigen Kehrseite zu wedeln. An Traktion fehlte es den F-TYPE dank AWD mit torque-on-demand zu keiner Zeit, an der Ampel gelang die schnelle Tempoaufnahme ohne Zeitverlust durch Schlupf. Zudem steuerte AWD die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse dahingehend, dass bei ambitionierter Kurvenfahrt Übersteuertendenzen per gezielter Gierdämpfung eliminiert wurden.

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

Jede F-TYPE Probefahrt sparte wertvolle Zeit ein

Generell erwies die die hecklastige Auslegung des F-TYPE als überaus angenehm, untersteuern wollte die Katz nicht und blieb stattdessen lange Zeit neutral. Machte sich das Heck dann nach viel Ach und noch mehr Krach aus der Doppeltrompete doch einmal bemerkbar, so ließ es sich handzahm und direkt wieder auf den Weg der Tugend bringen. Der Fahrspaß war daher kaum überraschend stets übergroß, formulieren wir es mal so: In inner- wie außerstädtischen Kurven merkte man erst so richtig, wie viel Zeit man bis dato in fahrdynamisch weniger souveränen Fahrzeugen verplempert hat, die ständig bremsen mussten. Verzögern konnte der Jaguar aber auch, und zwar auch mit den regulären Stahlscheiben überaus standfest. Nicht selten waberte dann eine strenge Geruchsmarke durch die Luft. 

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

Mit Katzenmusik gibt sich der F-TYPE nicht ab

Power hat der kompressorgeladene 3,0-l-V6 mit 380 PS bei 6.500 Umdrehungen sowie mit 460 Nm Drehmoment zwischen 3.500 und 5.000 Touren mehr als genügend – der 1.614 kg wiegende F-TYPE AWD stürmte in 5,1 Sekunden von 0 auf 100 und erreichte auf brandenburgischen Landstraßen aus Gründen nicht überprüfte 275 Sachen Spitze. Die flotte wie sanfte Kraftübertragung via Achtstufen-Automatik war ohne jeden Tadel, allein das geräuschvolle und raue Einrücken der Fahrstufe D trübte die B-Note. Zur Nutzung der Schaltwippen oder der Schaltgasse ließen wir uns mangels Notwendigkeit und Lust nicht herab, zum Knopfdruck zur Aktivierung der Klappenauspuffanlage aber umso lieber. 

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

An akustischer Präsenz fehlte es dem Jaguar Sportwagen nicht

Schon im Normalzustand nicht übermäßig leise, gab es beim Jaguar F-TYPE Test bei offenen Klappen ein wohlklingendes wie gut vernehmbares Fauchen und Grollen, dass viele Routen nach Anzahl der Tunnel und Unterführungen gewählt wurden. Natürlich ausschließlich zur Funktionskontrolle, da kann man ja nie sorgfältig genug sein. Noch eine Spur schärfer in Sachen Akustik und Dynamik war der über einen haptisch ansprechenden Kippschalter zu wählende Race-Modus. Das Cockpit leuchtete dann nicht ohne Grund rot… So anmutig schön und wild sich das Jaguar Coupé nun auch gebärdete, wenn’s am schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören. Und weitere Qualitäten abseits der Kurvenhatz bot der F-TYPE durchaus. Hierzu mehr in Teil 2!

 

Katzenfutter

Innerorts: 12,4 l/100km; Außerorts: 6,9 l/100km; Kombiniert: 8,9 l/100km; CO₂-Emission: 211 g/km; Effizienzklasse E. Und ja, tatsächlich bildet der NEFZ die Realität hier durchaus gut ab. Diese Werte sind bei zurückhaltender Fahrweise durchaus erreichbar. 

Impressionen vom Jaguar F-TYPE Test 2017 ©autorild.de

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren