Kurz vor Marktstart luden die Kölner zum Ford Fiesta Test nach Magdeburg. Unseren komplett neuen Test-Kleinwagen im Titanium-Trimm zierte die markante Metallicfarbe Kalahari-Braun.
Auch wenn er seinem Vorgänger in etlichen Punkten ähnlich sieht, ist der neue Ford Fiesta keine modellgepflegte Version – so baut er etwa 70 mm länger und hat einen um 4 auf 2493 mm erweiterten Radstand. Wir fuhren den Fiesta Titanium,
die nach Wegfall der Ambition-Linie nun zweithöchste und zumindest beim Vorgänger auch beliebteste Ausführung. In Anbetracht des vergrößerten KA höher positioniert, startet der Ford Fiesta Preis im Falle des Titanium bei 17.050 Euro, unser Testwagen lag bei 26.690 Euro. Nicht wenig für einen B-Segmenter, doch gab es abgesehen vom verstellbaren Kofferraumboden zu 75 Euro kein Extra, was wir wirklich missen wollten. Ok, eventuell die Automatik zu 1.300 Euro, auf die auch die meisten Kunden verzichten.
Der Fiesta 1.0 EcoBoost empfiehlt sich nach wie vor als Motorisierung
Unter der nun sickenlosen Haube werkelte beim Ford Fiesta Test der 1.0 EcoBoost mit 74 kW/100 PS und 170 Nm. Der Sechsstufen-Wandler-Automat ist in keiner anderen Motorisierung verfügbar und verrichtete seine Arbeit unauffällig und sanft. Ein Performer á la Fiesta ST war unser Testwagen freilich nicht, beschleunigte in 12,2 Sekunden von 0 auf 100 und erreichte 180 km/h Spitze. Selbst bei diesem hohen Tempo blieb es im Innenraum angenehm leise, das überraschte sehr positiv. Die Zylinderabschaltung bei Teillast hinterließ einen zwiespältigen Eindruck, der ansonsten durchaus kultivierte Dreizylinder lief nun merklich rauer. Den Verbrauch vom Ford Kleinwagen soll der Betrieb auf zwei Töpfen um sechs Prozent senken, gemäß NEFZ liegt er bei 5,2 l /100 km.
Der neue Fiesta erfordert keine Nehmerqualitäten
Fahrdynamisch war der Fiesta erfreulich unspektakulär – erwartungsgemäß untersteuernd, präzise und leichtgängige Lenkung, komfortables, aber keineswegs schwammiges Fahrwerk. Kurzum: Sehr angenehm und auch langstreckentauglich. Die leichtmetallenen 17-Zöller des Design-Pakets Titanium boten den Reifen genug Flankenhöhe, um kommod abzurollen. Den dank Styling-Paket mit Teilledersitzen veredelten Innenraum erhellte das optionale Panoramadach, die im Cool&Sound-Paket inkludierte Klimaautomatik sorgte für erträgliche Temperaturen. Zur Freude des Beifahrers ließ sich sein Sitz ebenfalls in der Höhe justieren – dieses Feature gehört nicht wirklich nachvollziehbaren welchen Gründen zum Umfang des Panoramadaches.
Im Ford Fiesta Titanium ging es gediegen zu
Das in unserem Probefahrt-Pkw ebenfalls verbaute Winter-Paket umfasst neuerdings eine Lenkradheizung. Fürs Lenkrad selber wäre ein weniger nachgiebiger und – zumindest für durchschnittliche Männerhände – generell dickerer Kranz wünschenswert. Klangvolle Unterhaltung lieferte beim Ford Fiesta Test das Bang&Olufsen-Soundsystem mit zehn Lautsprechern, der DAB-Empfang funktionierte im Magdeburger Umland ohne Tadel. Die Bedienung des SYNC 3-Infotainmentsystems erfolgte unkompliziert über den sehr edel wirkenden 8-Zoll-Touchscreen. Eine feine Sache, genauso wie Easy-Driver- und Sicherheitspaket. Diese Optionen brachten ACC, Verkehrsschilderkennung und den aktiven Parkassistenten in den Fiesta.
In den Handel rollt der Ford Fiesta 2017 im Juli
Das Fazit unserer Ford Fiesta Probefahrt? Ein unauffälliger wie unaufdringlicher Kleinwagen, auch in der neuen Generation bequem und durchdacht. An Annehmlichkeiten lässt er es gemäß dem Trend der Zeit auf Wunsch nicht fehlen. Kein Wunder, dass die Ford Händler seit Job One im Herbst 1976 über 17 Millionen des Fahrzeugs verkaufen konnten – der neue Fiesta bringt die allerbesten Anlagen mit, diese Zahl kontinuierlich zu steigern.
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