2 Türen

Als Käfer-Nachfolger überzeugte der VW Golf 1 direkt, doch stellte sich heraus, dass die Kunden es weniger karg eingerichtet schätzen. So avancierte der darüber positionierte VW Golf L rasch zur populärsten Ausstattungslinie. 

Der L-Trimm verschaffte dem VW Kompaktwagen die verchromte Grilleinfassung ©autorild.de

Während der Basis-Golf Ende 1975 mit dem 50-PS-Elfhunderter 8.795 DM kostete,

riefen die VW Händler für den identisch motorisierten L 9.585 DM auf. Auf den ersten Blick wiesen blanke Zierrahmen an Kühlergrill und sämtlichen Scheiben sowie blanke Türaußengriffe auf die neue Trimmlinie hin. Weiters zeugten Gürtellinien-Zierleisten mit Gummiprofil, Zierleisten unterhalb der Türen und an der Unterkante der Heckklappe vom gesteigerten Komfort des VW Golf L. in den Genuss dessen gelangte man über die hier breite, eloxierte Einstiegsleiste. Beim Zweitürer war der Einstieg für die Hinterbänkler freilich weniger kommod, doch ließen Fondtüren den VW Golf-Preis um immerhin 465 DM ansteigen. 

Der Frontspoiler stammt aus dem Golf 1 GTI-Programm ©autorild.de

Schwelgen im VW Golf L

Hatten im VW Oldtimer alle ihre Breitcord-bezogenen Plätze eingenommen, konnte das Protzen losgehen: Schaut nur die blanke Blende am Instrumententräger, die Makeup-Spiegel in der Beifahrersonnenblende, die seitlich schwenkbare Fahrerblende. Oder hier, die Sicherheitsarmlehnen vorn und hinten, überhaupt der vollverkleidete Fahrgastraum mit Mittelkonsole und Textil-Bodenbelag. Und stark, Volkswagen hat Armaturentafel-Ascher, Zigarrenanzünder, Belüftungs- und Heizungshebel eine Beleuchtung spendiert... Zudem bot der VW Golf L einen flexibler Haltegriff am Dachrahmen sowie zwei Halteschlaufen für Fondpassagiere, sollten die 145 km/h Spitze mal knallhart ausgenutzt werden. Mit der freien Hand ließ sich bei erhöhter Nervosität zur Nervenberuhigung der im L verbaute Fondascher nutzen.

In der Basisaustattung  war der VW Oldtimer vielen Kunden zu spartanisch ©autorild.de

Upgrades für den VW Oldtimer

Der L-Luxus bescherte dem Golf 1 ferner ein verschließbares und beleuchtetes Handschuhfach, eine permanente Leuchtkennzeichnung des Warnblinkschalters, einen Tageskilometerzähler sowie eine Zeituhr mit integrierter Kühlwassertemperaturanzeige. Die Uhr musste bei vorliegendem in Marinagelb gehaltenem Fahrzeug einem Drehzahlmesser weichen, womöglich im anlässlich der privaten Aufrüstung mit dem Frontspoiler eines Golf 1 GTI. Stand die im L von Gasfedern gehaltene Heckklappe offen, um den 350 Liter fassenden Kofferraum zu überladen, war das dank der klappbaren Rückbank mit Hakenverriegelung kein Problem. Das Radio gab es indes nicht umsonst; für die Typen Salzgitter, Braunschweig, Emden und Ingolstadt waren 199, 255,345 respektive 450 DM zu berappen.  

Der VW Golf L wartete mit Chromtrimm um sämtliche Fenster auf ©autorild.de

Ein M-Paket im Golf 1

Wer weitere 290 DM übrig hatte, konnte den bei 240 cm Radstand 371 cm langen, 161 cm breiten und 141 cm hohen VW Kompaktwagen wie  bei unserem ladenneu wirkendem Fotomodell mit dem Z10 M-Paket aufwerten. Anders als bei BMW stand das M hier für Mehrausstattung, und die umfasste Rückfahrleuchten, Parklichtschaltung, einen abschließbaren Tankdeckel sowie einen abblendbaren Innenspiegel. Hinzu kamen Automatiksicherheitsgurte von, ein Ablagefach auf der Beifahrerseite und die Intervallschaltung mit Wasch-Wischautomatik. Dieser hübsche Golf dürfte zudem in den Genuss einer Vollrestaurierung gekommen sein, denn so fit und vor allem rostfrei sah kaum ein Exemplar nach einigen JAhren auf der Straße aus.

Die Rückfahrscheinwerfer am VW Golf 1 künden vom M-Paket ©autorild.de

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