4 Türen

Der Namenszusatz „Sportback“ sorgte zu Beginn vom sommerlichen Audi A7 Test womöglich für falschen Erwartungen – denn mit Sport hatte die Probefahrt mit dem A7 50 TDI umso weniger, mit entspanntem Gleiten um so mehr zu tun. 

Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de

An Fahrdynamik fehlte es beim Audi A7 Test gewiss nicht, allein die Standardwerte 250 Sachen Spitze und 5,7 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 ließen wenig zu wünschen übrig. Da legte sich der 3.0 TDI V6 unversehens ins Zeug und

wuchtete zwischen 2.250 und 3.000 Touren stramme 620 Nm an die achtstufige tiptronic. Die zeigte sich kompetent im Umgang mit solchen Kräften, fand stets schnell die ideale Fahrstufe und legte diese sanft ein, bestand gerade mal nicht der Wunsch, mit den Schaltwippen den Dieselvettel zu mimen. Grundsätzlich fuhr sich der A7 50 TDI auch dank des quattro-Allradantriebs inklusive Sport-Differential souverän, war mit seinen von 3.500 bis 4.000 Umdrehungen anliegenden 286 PS/210 kW stets zu einem Zwischenspurt aufgelegt.

Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de

Ein paar Pferde mehr hätte der A7 50 TDI gut vertragen

Leichtfüßig wirkte Ina bei alldem jedoch nie, vielmehr recht kräftig bemüht, ihre Pfunde in Bewegung zu bringen. Eine Schippe mehr Leistung und Drehmoment wäre im A7 ganz angenehm. Über 300 Diesel-PS gingen im A6 C7 oder im alten SQ5 TDI ja auch! Denn ein leichtes Mädchen war Ina mit 1.955 kg Leergewicht definitiv nicht, zumal der 535-l-Kofferraum dazu einlud, die maximale Zuladung von 580 kg vollends auszureizen. Nicht Kehr-, sondern absolute Schokoladenseite dieser Medaille war der sensationelle Fahrkomfort in Kombination mit der adaptive air suspension: Straßenschäden bügelte Ina im comfort-Modus trotz flacher 255/40er-Reifen hemmungslos wie gekonnt aus; ein merklich strafferes Programm für den ambitionierteren Fahrstil auf gewundenen Landstraßen lieferte der sport-Modus. 

Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de

Komfortsitze im Audi A7 Sportback sehr zu empfehlen

Dass wir beim Fahrbericht den angegebenen A7 Verbrauch von kombiniert maximal 5,8 l/100 km nicht erreichten, war im Wesentlichen zwei Gründen zuzuschreiben – dem vollgestopften Gepäckraum und dem Spitzenwetter mit Temperaturen von über 35 ºC. Letztere erforderten die unablässige Nutzung der wirkungsvollen 4-Zonen Komfortklimaautomatik. Andernfalls zeigte sich Ina von der besitzergreifenden Seite, heizte sich rasch auf und ließ einen dann anhand transpirativer Adhäsion nicht gehen. Gegen jenes Im-Sitz-Festkleben hätten wir uns eine Sitzklimatisierung schon gewünscht. Weniger Durst jedoch nicht. Denn mit etwas über acht Litern, die auch einem gelegentlichen Autobahn-Bleifuß zuzuschreiben waren, schwelgten wir durchaus in Genuss. Ohne Reue.  

Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de

Beim Audi A7 Test kam nichts und niemand zu Schaden

Mit viel Durchblick konnte die gute Ina nicht aufwarten, waren die Augen es nicht gerade geradeaus oder rechtwinklig zur Seite gerichtet. Machte aber nichts, die 360°-Kamera kompensierte die im Audi A7 nach hinten ungenügende Aussicht bestens. Beweis? Bei zahlreichen Parkmanövern nicht eines der 20-Zoll-Leichtmetallräder im S-Doppelspeichen-Design an der Bordsteinkante zerschrammt! Rangiert wurde übrigens von Hand, alternativ konnten die Dienste der im Businesspaket inbegriffenen Einparkhilfe Plus in Anspruch genommen werden. Im Fahrbetrieb war die von kräftig proportionierten Säulen getrübte Aussicht nicht weiter hinderlich, Inas Außenspiegel waren reichlich dimensioniert und wiesen darüber hinaus auf nahende Fahrzeuge hin.

Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de 

Daumen hoch für die Allradlenkung im A7!

Für ein Leben auf der Straße war Ina bestens gerüstet, sei es nun eine breite Überholspur, eine kurvige Landstraße oder ein enges Gässchen in einem verwinkelten Dorf: Das packt sie alles, die Dynamik-Allradlenkung erwies sich abermals als große Hilfe im täglichen Verkehr. Jegliche Richtungsänderungen beim Audi A7 Test machten Spaß und nahmen einen Wunder, welch kleine Radien der Fünf-Meter-Wagen zu beschreiben im Stande ist. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung brillierte als so zielgenaues wie leichtgängiges Steuerungswerkzeug und trug durchaus ihren Teil dazu bei, die Ingolstädterin als Gefährtin für jeden Tag und nicht nur für eine flotte Runde auf der Piste zu schätzen. 

Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de 

Der Audi A7 Preis ist des Wagens wesentlichster Kritikpunkt 

Und so verhält es sich auch mit dem Fazit vom Audi A7 Test 2018: ein wunderbarer Wagen mit beispielhafter Verarbeitung; kommod und geräumig genug, vier Personen auch einen längeren Aufenthalt in Würde zu ermöglichen. Dazu erwies sich das größte der Audi Sportback-Modelle als subjektiv sparsam und ausreichend behände. Weitere Pluspunkte waren Inas zuvorkommendes Wesen und ihre beachtliche Wendigkeit. Als Minuspunkt ließe sich allenfalls Audis Aufpreispolitik anführen: Denn um den ab 66.300 Euro erhältlichen A7 50 TDI in den – durchaus erstrebenswerten – Zustand unseres Testwagens zu versetzen, sind weitere 44.085 Euro nötig. 

  1. Audi A7 50 TDI Fahrbericht: Genießen
  2. Audi A7 50 TDI Fahrbericht: Gleiten

 Impressionen vom Audi A7 50 TDI Test ©autorild.de

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