2 Türen

Einen wirklichen Nachfolger hatte der potente Opel Commodore B GS/E allein in Senator A und Monza – nur dort gab es weiterhin kraftvolle wie großvolumige R6-Einspritzer. Und gerade die prägten den Nimbus des Commo als gehobene Mittelklasse-Rakete.   

Die Stahlsportfelgen mit Zierring trug der Opel Oldtimer serienmäßig ©autorild.de

„Opel Commodore. Ein solcher Wagen kommt nicht jedes Jahr.“ lautete der Claim, und durchaus um die Konkurrenz durch BMW bewusst, unterstrich Opel die Topmodell-Rolle des Commodore B GS/E nach Kräften:

Anders als die regulären Commodore B 2.5 und 2.8 mit Einfachvergaser kamen Commodore GS 2.5 und GS 2.8 mit zwei Gaswerken sowie Commodore GS/E 2.8 serienmäßig mit Zweirohr-Auspuff samt verchromten Endrohrblenden, 14“-Stahlsportfelgen mit Zierringen, 175er Radialreifen und Halogen-Fernlichtscheinwerfern sowie den dramatischen roten Schriftzügen anstelle des Opel-Blitzes im Grill. Vom GS hoben sich die Opel Oldtimer mit Einspritzer wiederum durch den markanten Frontspoiler, sowie standardmäßig Scheibenantenne und Servolenkung ab.     

Diesen altbacken-eleganten Schriftzug erhielten nur die frühen Commodore B ©autorild.de

Extra-Pferde machten den Opel Oldtimer sicher

„Den Commodore GS gibt es auf Wunsch jetzt mit noch überlegenerer Leistung: 2.8 Ltr.-Motor, 142 PS, 0-100: 10.5 sec, 190 km/h (Coupé). Überholvorgänge werden kürzer, Entfernungen schmelzen zusammen. Mehr aktive Sicherheit durch überlegene Leistung!“ Hach, waren das Zeiten – man stelle sich nur vor, einen heutigen BMW M5 oder Audi RS6 mit letztem Satz zu bewerben! Wer jedoch auf ein Maximum an aktiver Sicherheit durch maximale Leistung bestand, griff lieber gleich zum Opel Commodore B GS/E – der holte dank elektronisch gesteuerter Bosch D-Jetronic satte 160 PS und 228 Nm aus dem hier noch 9,5:1 verdichteten Zwoachter. „So beschleunigt das Spitzenmodell, das GS/E Coupé von 0 auf 100 km/h in nur 9.3 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit 200 km/h.“ Mit Automatik wurde der Opel Oldtimer nicht nur langsamer, sondern mit 1.260 statt 1.240 kg auch schwerer.   

Der Frontspoiler war dem Opel Commodore B GS/E vorbehalten ©autorild.de

Als Coupé war der Commodore GS/E weniger gefragt

Die gerade beim Commodore Coupé – alternativ gab es nur die vier-, nicht aber die zweitürige Limousine – atemberaubend schnittige und doch extrem sachliche Karosserie begeisterte im Verein mit dem straffen Tri-Stabil Fahrwerk, das an den vorderen Dreieckslenkern innenbelüftete und an der hinteren Starrachse massive Scheibenbremsen sowie rundum Gasdruckdämpfer und Spiralfedern umfasste, unter anderem die Tester der mot: „Er fährt sich eindeutig sicher, weil jenseits von 160 km/h weder von Fahrbahn- noch von Seitenwindeinflüssen viel zu spüren ist.“ Na bitte! Das bei 267 cm Radstand 461 cm lange, 172 cm breite und 142 cm hohe Coupé geriet jedoch bei der Käufergunst ins Hintertreffen: Zwischen Januar 1972 und Juli 1977 liefen 140.827 Commodore B vom Band, darunter nur 42.279 Coupés: Als Gründe werden häufig die B-Säule und die nun lediglich ausstellbaren und nicht mehr vollversenkbaren hinteren Seitenscheiben angeführt.

Innen gibt sich der Commodore GS/E sportliche-elegant ©autorild.de

Im Opel Commodore B durfte es gediegen zugehen

Vorliegendes Opel Coupé entstammt dem 1972er Jahrgang; die frühen Modelle sind leicht an ihren Typenschriftzügen in altmodischen Serifen-Lettern zu erkennen, die später einer nüchterneren, aber weit weniger elegant und wertig wirkenden Typografie wichen. Der Erstbesitzer scheute sich nicht, den bei 12.890 DM fürs Basismodell beginnenden Opel Commodore-Preis kräftig zu steigern: Das ganze GS/E-Paket kostete einige Riesen, mit dem Stahlkurbeldach gönnte er sich die nach der Automatik zweitteuerste Option. Hinzu kamen schmale Seitenzierleisten, doppelte Zierstreifen, Metalliclack, Vinyldach und Anhängerkupplung. Teile der Innenausstattung waren so chic, dass sie für weniger begüterte Kunden anhand des Rekord D Sprint verfügbar gemacht wurde – der punktete ebenfalls mit üppiger Instrumentierung und Zweispeichen-Sportlenkrad. An die 160 PS des Commo B kam der mit maximal 97 PS allerdings nicht heran. 

Als GS/E lieferte der Commo B anfangs 160 und später 155 PS ©autorild.de

Anders als beim Commo A waren die hinteren Seitenfenster vom Opel Coupé nur ausstellbar ©autorild.de

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