4 Türen

Als Ford 1972 im März mit Consul und Granada die neuen Modelle der oberen Mittelklasse einführte, schlug man gleich mehrere Fliegen mit einer gut designten und konstruktiv äußerst zeitgemäßen Klappe.

Die Querstrebe im Kühlergrill hatte nur der Ford Consul, nicht aber der Granada ©autorild.de
Mit Ford Consul und Granada wurden der englische und der deutsche Beitrag der oberen Mittelklasse zu einer europäischen Modellreihe in zwei Varianten mit gleicher Karosserie zusammengeführt. Der unter andrem durch Verzicht auf Zierleisten bescheidener ausgestattete Consul löste den deutschen 17M und des englischen Zephyr 4 ab,

während der luxuriösere Ford Granada die Kölner Ford 20M und 26M sowie die Sechszylinder-Limousinen Zephyr 6 und Zodiac aus Dagenham in Rente schickte. Bei GM war man noch nicht soweit; zwar gab es mit Opel Rekord und Commodore zwei Modelle mit einheitlicher Karosserie, doch Vauxhall baute auf der Insel zunächst weiterhin eigenständige Fahrzeuge.

Trotz seiner beachtlichen Ausmaße wirkt der Ford Oldtimer aus keinem Blickwinkel klobig ©autorild.de

99 PS machten den Consul zu einen respektablen Fahrzeug

Unser Ford Consul 2000 L-Fotomodell in ansehnlichem, kupferbraunem Metallic-Lack gehörte mit 457 cm Länge bei 277 cm Radstand, 178 cm Breite und 137 cm Höhe nicht zu den Asphaltblasen. Da bedurfte es schon größerer Motoren, um die wuchtigen Ford Modelle auch voll beladen vom Fleck zu bekommen. Vorliegender Ford Oldtimer wird gemäß der Embleme auf den vorderen Kotflügeln von einem 99 PS und 151 Nm Drehmoment mobilisierenden 2,0-l-Reihenvierer befeuert, der für bis zu 160 km/h Spitze gut war. Überbordende Sparsamkeit musste sich der Ford Limousine mit Viergang Handschaltung bei Verbräuchen von 13,5 bis 14,5 l/100 km nicht nachsagen lassen. Anders als beim Opel Rekord waren jedoch auch bis zu 138 PS starke Sechszylinder-Motoren verfügbar.

 Der Consul 2000 L war der einzige Reihenvierzylinder der Baureihe ©autorild.de

Deko-Schnickschnack braucht der Ford Consul 2000 L nicht

Das Consul-Fahrwerk mit vorderer Doppelquerlenkerachse und hinterer Schräglenkerachse überforderte die Motorleistung nicht, zumal der Zwoliter-Vierer aus dem Pinto mit Beschleunigungswerten zwischen 14 und 19 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h auch kein Sportwagen-Feeling aufkommen ließ. Doch darauf zielte der solide Ford Consul auch keinesfalls ab, er war der /8 raumbedürftiger Facharbeiter. Wünschen wir also dem Besitzer dieses zwischen März 1972 und März 1975 gebauten Exemplars noch viele gemütliche Stunden in seinem Prachtstück mit hellbeigem Interieur. Immerhin besaß er den Anstand, dem inzwischen raren Ford Klassiker weder opulente Aluräder noch blitzende Radkappen zu verpassen. Ist ja schließlich kein Granada.

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