4 Türen

4,0-l-Biturbo V8, Zylinderabschaltung und Leichtbau machen den neuen Audi RS6 C7 gegenüber dem Vorgänger RS6 C6 um rund 100 kg leichter. Was der neue RS6 noch so drauf hat? Wir legten jedenfalls etliche unterhaltsame Kilometer mit ihm zurück.

Der neue Audi RS6 hat Dampf ohne Ende. Den fürs Bild steuerte das AKW Isar2 bei ©autorild.de
Wenn der neue Audi RS6 2013 ab Sommer in den Handel kommt, trifft er aufs T-Modell des Mercedes E63 AMG – und den Cadillac CTS-V Wagon. Der Audi RS6 Preis liegt nie unter 107.900 Euro, ist aber leicht auf über 150.000 zu bringen: Kann der RS6 Test das Preis-Leistungs-Verhältnis im wortwörtlichen Sinne belegen?

Dort steht er, der misanorote Audi Kombi mit optionalen 21-Zoll-Alufelgen, hinter denen sich die metallenen und gewichtsoptimierten Standardbremsscheiben im Wave-Design drehen. Die halten die 285er Pneus des Audi RS6 gut im Zaum, wie sich später rasch auf der Autobahn zeigen wird. Doch was das mit bis zu 1.680 Liter Stauraum ladefreudigste aller Audi RS-Modelle so richtig brutal verzögert, ist die optionale Keramikbremse. Brille aufsetzen, sonst fallen die Augen raus.  
Die wellenförmig abgerundeten Wave-Bremsscheiben des Audi RS6 Avant ©autorild.de

Leder ist im RS6 Pflicht

Doch der Audi RS6 Test beginnt mit dem Einstieg; schwarzes Leder ziert den Innenraum und die Mittelbahnen der passend zum Kühlergrilleinsatz wabenförmig absteppten Sportsitze mit sattem Seitenhalt. Den Dachhimmel kleidet wiederum 2.000-Euro-Alcantara. Den Drehzahlmesser schmückt ein RS6-Emblem, der Tacho geht bis 320 Sachen. Doch ganz so schnell ist unser potentes Audi quattro-Modell nicht – aber mit 280 km/h Spitze dank des aufpreispflichtigen Dynamikpakets immer noch ein klarer Fall für die Überholspur. Per Knopfdruck startet das 560 PS/ 412 kW und 700 Nm mobilisierende Topmodell der Audi A6-Reihe; wer züchtig auf Halbgas fährt, könnte glauben, im Basisbenziner zu sitzen. Bis sich der Bleifuß durchsetzt und der Audi galant donnernd nach vorn schießt.
Carbon und Aluminium verpassen dem Interieur des RS6 Avant eine sportliche Note ©autorild.de

Audi RS6 2013 ohne Dynamikpaket nicht empfehlenswert

Der neue Audi RS6 lässt sich mit der ebenfalls im Dynamikpaket enthaltenen, variabel übersetzten Dynamiklenkung flott über die leeren, gewundenen Landstraßen im Münchner Umland bewegen. Dass dieses Umhersausen so unterhaltsam wie agil von statten geht, ist auch dem Sportdifferential und dem Audi RS Sportfahrwerk mit Dynamic Ride Control zu verdanken – beides Bestandteile des quasi unabdingbaren Dynamikpakets für 4.900 Euro. Auch mit deaktiviertem ESP ließ sich der Audi RS6 2013 nur schwer zum Herausstrecken seins diffusorbewehrten Hecks verleiten. Da lagen wohl gerade nicht die maximal 85 Prozent des an der Hinterachse verfügbaren Drehmoments an. Die Achtstufen-tiptronic glänzte derweil mit rasanten wie sanften Gangwechseln – automatisch oder per Zug am Schaltpaddle.
Das Dynamikpaket beschert dem RS6 280 km/h Spitze – und 10 km/h Tachoabweichung nach oben ©autorild.de

Der Audi RS6 Avant beherrscht mehrere Spielarten

Eine längere Gerade erlaubt es, im RS6 Avant mal schnell die Launch Control zu testen. ESP aus, linker Fuß bremst, der rechte hält einige Sekunden die Drehzahl hoch, dann Abschuss: So lässt sich der Sprint von 0 auf 100 km/h in den angegebenen 3,9 Sekunden unter lautem Grollen absolvieren – schönen Dank an den Klappenauspuff, der aber auch sehr zivil kann. Nur dazu kam es beim Audi RS6 Test nicht allzu oft, viel mehr Spaß machte es einfach, kräftig draufzutreten und den vehementen Tempozuwachs auch über 200 Sachen zu genießen. Oder mit dem RS6 mühelos durch kurvige Landstraßen zu wieseln. Oder wie mit einem regulären A6 Avant den Gepäckraum nach Herzenslust voll stopfen und von A nach B kommen. Aber Hand aufs Herz, nur dafür wurde der RS6 nicht gebaut.
Zwei fette Endrohre, ein Dachspoiler und ein Diffusor prägen das Heck des Audi RS6 2013 ©autorild.de

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