Ohne Vans ging es auf dem US-Markt genau wie in Europa einfach nicht. Und was sich als Transporter bewährt hat, darf auch höhere Weihen erhalten und als Freizeitmobil glänzen. So wie dieser Dodge B300 Tradesman mit „Surveyor“-Ausbau.
Wer in den 70ern einen Camper auf dem US-Markt suchte, wurde von Angeboten fast erschlagen: Mit einer so genannten Campershell auf der Ladefläche mutierte jeder Pickup Truck zum Wohnmobil, mit einem Innenausbau ließ sich der Urlaub in einem Fullsize-Van verbringen;
umso geräumiger waren Alkoven-Camper mit separatem Wohnaufbau, die nur die Van-Kabine nutzen. Top in Sachen Komfort und Raumangebot waren die vollintegrierten Wohnmobile - allerdings auch am teuersten. Preiswerter kam ein Dodge Van: Mit dem üppigen Radstand von 323 cm war der Dodge B300 eine gute Wahl für einen Ausbau mit Hochdach – gerade als 538 cm langer Maxiwagon mit dem um 46 cm verlängerten Heckteil.
Der Dodge Van ermöglicht Wohnen auf vier Rädern
Vorliegender Dodge B300 Tradesman des Modelljahres 1975 erhielt einen Surveyor genannten Innenausbau, der den hellblauen Außenlack innen freilich aufgreift. Kontrastierend dazu wirken im Dodge Wohnmobil das zeittypische, dunkelbraune Holzfurnier, das Küche mit Kühlschrank, Spüle, Backofen und zweiflammigem Herd, die Unterseite des im Hochdach befindlichen Bettes sowie die Außenwände der Nasszelle mit Toilette ziert. Hinter den drehbaren Vordersitzen befindet sich im Dodge Van eine Bettcouch. Ein CB-Funkgerät und ein portabler Fernseher durfte natürlich nicht fehlen, wollte man abseits der Zivilisation nicht uninformiert bleiben. Schon konnte es auf große Reise gehen – so denn der Tankinhalt von 83 Litern nicht allzu schnell zu Ende ging. Größere Tanks gab es aber gegen Aufpreis.
Der Dodge B300 Tradesman ist außen schöner als innen
Für ein knapp 40 Jahre altes Fahrzeug ist der Zustand vom Dodge Van sensationell gut – wo gibt’s heutzutage noch mal ein original lackiertes 70er-Jahre Wohnmobil, das nicht völlig herunter gekommen aussieht? Sicher, etwas Kosmetik täte einigen Stellen gut, vor allem das Entfernen der zahlreiche Aufkleber-Rückstände. Dass der B300 einmal derart hohes Alter erreichen würde, hatte die Chrysler-Tochter Dodge gewiss nicht erwartet. So sind es wie bei so manchem Oldtimer-Wohnmobil die Polsterstoffe, die auch hier schon früher durch waren. Wenn der Eigentümer dann beim Neubeziehen kein glückliches Händchen beweist, ist’s Essig. Das ist auch leider in diesem Dodge Oldtimer der Fall, irgendwer hat einen blauen Teppich verlegt und blaue Bezüge genäht, dabei aber null Stilsicherheit gezeigt – schade!
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