Dass der VW Käfer für die meisten Kunden nicht Lebens-, sondern nur Etappenziel war, blieb in Wolfsburg nicht verborgen. Lösungsansatz: Ein größeres Auto, der VW Typ 3, sollte Volkswagen-Fahrer bei der Stange halten.
1961 debütierten VW 1500 und VW 1600 in konservativer Threebox-Form, 1965 kam der Touren-Luxus TL mit Fließheck hinzu. Dass jener VW Oldtimer rasch als traurige Lösung gebrandmarkt wurde,
war vor allem der Ideenlosigkeit zuzuschreiben, denn wenn schon in der Kompaktklasse ein luftgekühlter Heckmotor nicht zu den sinnvollsten Layouts gehörte, so war er es noch viel weniger in der unteren Mittelklasse. Und auch leistungsseitig versprach die Optik mehr als vorliegender 1600 TL mit 54 PS/40 kW bei 4.000 Umdrehungen und 110 Nm bei 2.200 Touren tatsächlich lieferte. Der mit zwei Fallstrom-Vergasern bestückte VW war gut für 135 Sachen Spitze, die Kraftübertragung an die Hinterräder oblag alternativ zur Viergang-Schaltung ab 1967 auf Wunsch einer Dreistufen-Halbautomatik.
Modellpflege für den VW 1600 TL
Der dunkelblaue VW Oldtimer lief aber noch später, nämlich ab August 1968 vom Band. Diese zweite Serie ist leicht an den Breitstoßstangen, den um die Ecke gezogenen Frontblinker und den größeren Heckleuchten sowie beim Typ 3 TL vom unterhalt auf oberhalb des Motorhaubenknicks gewanderten Kennzeichens beim TL erkennbar. Ferner gab es hinten fortan grundsätzlich ein torsionsgefedertes Schräglenker-Fahrwerk. Das war seit Sommer 1967 den Halbautomaten vorbehalten gewesen, während die VW Modelle mit Schaltgetriebe die ursprüngliche Pendelachse mit Längslenkern beibehielten. Vorn kam stets die Kurbellenker-Aufhängung zum Einsatz, beim VW 1600 TL und den übrigen Sechzehnhundertern zusammen mit Scheibenbremsen.
Spartanisch ging es im VW Oldtimer nicht zu
Die hinteren 320 Liter Kofferaum-Volumen des VW 1600 TL übertrafen zwar die 230 Liter der Limousine, doch kamen sie nicht an die maximal 1.200 Liter des Typ 3 Variant heran. Der war mit 1.202.483 der 2.583.015 gebauten Typ 3 Exemplare schwer gefragt, während das Gros der restlichen Fahrzeuge auf die Stufenheck-Limousine entfiel. Trotz etlicher Annehmlichkeiten wie Lüftung, Heizung auch im Fond, Ascher, Armlehnen, Türtaschen und Mittelarmlehne Sonnenblenden konnte der 1600 TL einfach nicht überzeugen. Auch hintere Ausstellfenster und, Fußbodenteppich, Halteschlaufen, Kleiderhaken, elektrische Zeituhr, Lichthupe, Scheibenwaschanlage sowie ein großes Handschuhfach als weitere Serienausstattung füllten die Showrooms der VW Händler nicht nachhaltig.
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