Nach dem Zweiten Weltkrieg waren wirtschaftliche, erschwingliche Autos unheimlich gefragt. Zunächst schien es, als wären Heckmotor-Autos wie der 1946 lancierte Renault 4CV das neue Geheimrezept für Kleinwagen.
Neben dem Renault 4CV, der wegen der zunächst ausschließlich in Afrikakorps-Beige erhältlichen Lackierung und seiner rundlichen Form als Butterbrocken veralbert wurde,
trugen auch der Fiat 500 sowie diverse Kleinserienprodukte den Motor hinten. Auch größere Renault Modelle wie die Dauphine, Caravelle und Floride waren nach diesem Schema konzipiert, die Volkswagen sowieso. Das Umdenken kam spätestens mit dem Austin Mini, fortan waren vorn liegende Quermotoren die Architektur der Wahl. Anders als in Wolfsburg waren die Franzosen auf den Zug der Zeit aufgesprungen und ersetzten den auch als Cremeschnittchen bezeichneten Renault Kleinwagen 1961 mit dem pfiffigen R4. Bis dahin hatten die Händler 1.105.547 4CV an den Mann gebracht.
Gordini-Tuning für den Renault 4CV
Ab Werk befeuerte den 4CV ein wassergekühlter Reihenvierzylinder, der aus 741 ccm Hubraum bei 4.000 Touren 21 PS schöpfte. Das reichte, um den 600 kg leichten Renault Oldtimer mit der serienmäßigen Dreigang-Schaltung auf 110 km/h Spitze zu bringen. In unserem Fotomodell steckt allerdings die Arbeit eines gewissen Herr Amedée Gordini. Der trimmte den 845 ccm großen Vierzylinder Dauphine-Gordini-Motor auf zuletzt 36 PS, womit der deutlich größere Wagen der unteren Mittelklasse statt 114 nun 125 km/h schaffte. Dass dieser 1957 gebaute und mit ebenjenem Triebwerk sowie einem vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe bestückte Renault 4CV noch einmal rasanter ist, leuchtet ein.
Der Heckmotor vom Renault Oldtimer ist wieder da
Das Renault Tuning komplettieren Scheibenbremsen – und zwar vorne und hinten. Die verzögerten damals allenfalls wenigen Supersportwagen wie den Jaguar E. Damit sollte der bei 210 cm Radstand 366cm lange, 143 cm breite und 147 cm hohe Renault Oldtimer auch im heutigen Straßenverkehr adäquat verzögern können. Zu wünschen ist es dem Besitzer, dass er den Verfall seines nicht die Gordini-übliche blau-weiße Livree tragenden Flitzers verzögern oder besser gleich stoppen kann – unter manchen Zierteilen und um den Tankstutzen bricht der Lack auf. Wäre doch schade, wenn der Renault Kleinwagen als leider nie ab Werk erhältlicher Urvater vom nun ebenfalls heckmotorisierten Twingo noch weiter Väterchen Rost anheim fiele
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