Ja, es gab deutlich aufregendere Autos als den VW Passat B2. Aber nicht viele erfolgreichere: Mit 3.345.248 in Deutschland und insgesamt mehr als 4,5 Millionen produzierten Einheiten bescherte der Passat B2 Volkswagen volle Kassen.
Im Februar 1981 rollten der VW Passat Variant und die zweitürige Schräghecklimousine in den Handel. Der intern als Passat 32B bezeichnete B2
griff im Wesentlichen das Konzept des Vorgängers auf. Die neue Karosserie hatte in Länge und Breite indes zugelegt. So baute der Passat Variant nun bei 255 cm Radstand 454 cm lang, 169 cm breit und 137 cm hoch. Ein Novum war die im September 1981 präsentierte und die umfangreicher ausgestattete Stufenheck-Ausführung namens VW Santana. Im August 1982 erfüllte Volkswagen mit einem Turbodiesel einen weiteren Kundenwunsch. Im selben Jahr wurden auch die Modellbezeichnungen vom VW Oldtimer umbenannt – die im unteren Spektrum angesiedelte L-Ausstattung hieß fortan CL.
Der VW Passat Variant bot überschaubaren Luxus
Vorliegender VW Passat CL bot eine Stufe über der Basisausstattung „C“ überschaubaren Luxus, den Volkswagen in der Broschüre 1981 freudig anpries: „Er hat einen Tageskilometerzähler, eine Zeituhr, einen beleuchteten Aschenbecher mit Zigarettenanzünder, Scheibenwischer mit Tipp-Wisch-Schaltung, einen Make-up-Spiegel in der Sonnenblende, Fondaschenbecher in der Seitenverkleidung. Weiter gehören dazu: Halogen-Breitbandscheinwerfer, Stoßleisten auf der Gürtellinie und wertvolle Sitzbezüge.“ Dass unser VW Oldtimer-Fotomodell vor dem Januar 1985 gebaut wurde, belegen gegenüber dem zu diesem Zeitpunkt eingeführten Facelift-Passat unter anderem die dezenteren Stoßfänger und der mit feineren Lamellen versehene Frontgrill.
An Platz mangelt es im VW Oldtimer keineswegs
Nicht zum Standardumfang des VW Passat Variant gehörten indes die erst ab dem GL serienmäßig teilbare Rücksitzlehne und die praktische Dachrailing, die für zahlreiche Kunden beim VW Händler zum Pflichtprogramm gehörte. Auch die hier anstatt der 4- oder 4+E-Gang-Getriebe verbaute Dreistufen-Automatik gab es gegen Aufpreis. Außerdem verlangte es nach einem kräftigeren Motor als den Basis-Dreizehnhundertern; gut 300 Kubik mehr und 70 bis 85 PS mussten es mindestens sein. Durchaus sinnvoll, denn mit einem Ladevolumen von 570 bis 1.831 Liter war der Passat Variant als Kleintransporter höchst beliebt und ab und an auch mal überladen. Diesem Schicksal als Lastesel scheint dieses in Inarissilber lackierte Exemplar als eines der wenigen entgangen zu sein, denn dafür sieht der VW Kombi innen und außen viel zu fit aus.
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