4 Türen

Der Lincoln Continental empfahl sich als Luxusauto allen, die reich geboren oder zu reichlich Geld gekommen waren. Anders als die Rivalen von Cadillac und Imperial setzte Lincoln beim Continental aber auf eine wegweisende Optik.

Ab Werk lief der Lincoln Continental mit Radkappen vom Band ©autorild.de

Der viertürige Lincoln Continental mit den charakteristischen Suicide Doors wurde zum Modelljahr 1961 präsentiert und hob sich mit

geradezu nüchternem Design deutlich von der damaligen Schwülstigkeit – und auch der seiner Vorgänger – ab. Die alljährlichen Facelifts ließ die Spitzendivision der Ford Motor Company natürlich nicht aus, und so gab es im 1967er Jahrgang beispielsweise einen leicht veränderten Kühlergrill. Unser in 35.809 Exemplaren gebautes Fotomodell scheint sich abgesehnen von den fehlenden Radkappen und dem andersfarbig lackierten Dach im Originalzustand zu befinden. Wer ein kontrastierendes oder auch gleichfarbiges Dach wünschte, konnte das in Black, Ivory und Ivy Gold erhältliche Embassy-Vinyldach ordern, das beim Continental Sedan mit 136,85 $ zu Buche schlug. 

1967 entstanden 45.667 Lincoln Modelle der Continental-Reihe ©autorild.de

Lincoln setzte beim Continental auf leichte Bedienbarkeit

Was schrieb die Lincoln-Broschüre so alles an? Wir laden Sie ein weiterzublättern, und den 1967er Lincoln Continental zu. Und den’67er Continental den guten Dingen Ihres Lebens in diesem Jahr hinzuzufügen.“ Beim Innenraum wurde ein Gang heruntergeschaltet: „Achten Sie auf die Kontrollkonsole, ein funktionales Design, das wir im letzten Jahr eingeführt haben. 1967 wurde es noch weiter verbessert, um es sicher und komfortabler zu machen. Wir stellten fest, dass die meisten Leute die Scheinwerferbedienung an der Stelle der Scheibenwischerbedienung bevorzugt hätten, also haben wir sie ausgetauscht. Wir haben die Anschnallerinnerung serienmäßig gemacht. Wir haben das Armaturenbrett mit nochmals mehr Polstermaterial bedeckt.“ Der Sicherheit weiter dienlich waren die gepolsterte Lenkradnaben, Warnblinker und ein neues Türschließsystem.

Auch bei hoher Ergonomie ist Symmetrie im Cockpit des US-Cars Trumpf ©autorild.de

Annehmlichkeiten im Lincoln Continental 

Üppig war die Ausstattung vom Lincoln Continental 1967 allemal. So waren unter anderem stets reichlich Walnussfolie an den Türen, elektrische Fensterheber, ein dicker Teppichboden, eine elektrischen Uhr, zahlreiche Beleuchtungen und Warnlichter sowie eine automatische lösende Parkbremse an Bord. An vorliegendem in 43575 Cameo Green gespritztem Lincoln steigerten das AM Radio mit elektrisch betätigter Antenne zu 161,27 $ und das Automatic Climate Control System zu 523,55 $ den Basispreis von 5.794,71 $ noch weiter. Auf Wunsch waren ferner etwa getönte Scheiben, das höhenverstellbare Lenkrad, Tempomat oder selbsttätig abblendende Scheinwerfer lieferbar. Alles unverzichtbar, wollte man dem Credo von 1967 „Come live the Continental life“ ganz im Sinne des Erfinders folgen.

Schnörkellos gestaltet sich auch die Front des Luxusautos ©autorild.de

Auch unter der Haube galt beim Lincoln Oldtimer: Bigger is better

Der Lincoln Continental bot mit 561 cm Länge bei 320 cm Radstand, 202 cm Breite und 140 cm Höhe freilich einen sehr repräsentativen Auftritt. Da stellte der 462 cui/7,6 l große V8 keinen Überfluss, sondern ein Erfordernis dar, denn leer wog die Lincoln Limousine satte 2.397 kg. Dank 340 PS und 658 Nm schnürte der stets mit dreistufiger Select Shift Turbo Drive versehene Conti in elf Sekunden von 0 auf 100 und weiter auf bis zu 194 km/h. Das neue Bremssystem hielt mit einzelnen Kreisläufen für die Scheibenbremsen der einzeln aufgehängten Vorderräder und für die Trommeln der blattgefederten Starrachse dagegen. Doch was das Continental Limousine heute an die Zügel nimmt, dürfte primär sein Verbrauch sein – unter 20 Litern läuft nichts. Auch Tanken kann eben Luxus verkörpern. 

Das Lincoln-Logo. Schlicht und elegant wie die Karosserie ©autorild.de

Der Kofferraum der Lincoln Limousine fasst anständige 510 Liter ©autorild.de

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