4 Türen

Der BMW 1800 rollte 1963 in den Handel, ein Jahr nachdem die Neue Klasse erfolgreich debütiert war: Endlich waren Kunden begeistert, die zwischen dem kleinen BMW 700 und dem Barockengel einen Bimmer suchten. 

Die Front vom BMW Oldtimer wurde an die des BMW 2000 angepasst ©autorild.de

Was die BMW Limousine zunächst nicht bot, waren stärkere Motoren – der BMW 1500 kam zwar immerhin auf 80 PS, doch das langte den meisten Kunden nicht,

wie ein Blick auf den Absatz ergab. Mit 90 PS war der neue BMW 1800 nicht sensationell stärker, mit 143 statt 118 Nm Drehmoment aber erheblich durchzugsfreudiger. Ferner legte die Spitzengeschwindigkeit der 1.070 kg leichten BMW Limousine um zehn auf 160 km/h zu. „Neben dem Luxus und der Bequemlichkeit einer großen Reiselimousine bietet der BMW 1800 die Leistungswerte und Fahreigenschaften eines echten Sportwagens. Von Männern und Frauen wird dieser Wagen deshalb gleichermaßen mit Begeisterung gefahren: einerseits aus Liebe zum Komfort –  andererseits aus Freude am Fahren“, textete die Werbung.

Die Neue Klasse ließ bei BMW die Kassen gehörig klingeln ©autorild.de

Der Alltagseinsatz überfordert den BMW Oldtimer nicht

Mit satten 600 Litern Kofferraumvolumen fand der BMW 1800 auch die Gunst praktisch denkender Zeitgenossen. Das und die gestiegene Freude am Fahren trafen den Geschmack der Zeit, denn 23.554 Fünfzehhunderter standen 146.960 Einheiten des allerdings deutlich länger gebauten BMW 1800 gegenüber, womit auch der schwer gefragte BMW 2000 um 3.396 Exemplare getoppt wurde. Die Bauzeit von vorliegendem BMW Oldtimer lässt sich recht eng eingrenzen: Bis 1972 lief der BMW 1800 vom Band, und 1970 war Schluss für den 1800 mit Rundscheinwerfern. Der wurde vom BMW 2000 1,8L abgelöst und rollte im Look der 2000er-Version an mit breiten Rechteck-Scheinwerfern, die an die Schlitzaugen der Coupeversion erinnerten, und mit den wesentlich größeren Rückleuchten. 

Die BMW Limousine brillierte mit 600 Liter Ladevolumen ©autorild.de

Sicherer Fahrspaß im BMW 1800

Auch das Interieur war gründlich überarbeitet und an die strengeren amerikanischen Sicherheitsverordnungen angepasst worden. So gab es nun etwa ein tief geschüsseltes Dreispeichen-Lenkrad mit großer Prallplatte und Bedienelemente aus nachgiebigem Werkstoff, die sich in einer zurückgesetzten Leiste im Instrumententräger befanden. Auch alle übrigen Hebel, Knöpfe, Kurbeln, Griffe sowie die Armlehnen wurden nun aus elastischen Material gefertigt; zusätzlich war das Armaturenbrett gepolstert. 1970, 1971 und 1972 starteten die BMW Preise für den sicheren Sportgenuss im 1800 bei 11.580, 12.370 respektive 12.870 DM. Doch was war das schon, wenn man seinen in „Chamonix“ lackierten BMW 1800 besten Gewissens durch die Kurven feuern konnte?

Der BMW 1800 war der Topseller der Neuen Klasse ©autorild.de 

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