Wo der Volvo Amazon noch rundlich gestaltet war, brachte die ihn im Herbst 1966 ablösenden Volvo 140-Reihe die kantige Moderne der 60er Jahre nach Schweden. Preiswertester Vertreter dieser Modelle war der Volvo 142.
Die 1 in der Modellbezeichnung 142 steht für die 140er-Serie, die 4 steht für einen Reihenvierzylinder, die 2 für die Anzahl der Türen. Und zweitürige Limousinen der gehobenen Mittelklasse waren seinerzeit absolut geläufig, man denke nur an
Granada, Commodore oder zig US-Cars. Vorliegender Volvo 142 müsste dem 1970er Jahrgang angehören: Später wurde der helle Aluminium-Kühlergrill mit Mittelsteg nicht mehr verbaut, früher die elektrische Heckscheibenheizung in diesem Jahr aber nicht eingeführt. Zu Beginn der neuen Dekade erwies sich der Zweitürer als gefragtestes der großen Volvo Modelle: 66.560 Kunden griffen zum 142, während 55.440 der viertürigen Volvo Limousine 144 den Vorzug gaben. Der Volvo Kombi 145 überzeugte 1970 30.700 Interessenten.
Volvo hielt für den 142 so einiges bereit
Der Zwoliter-Benziner vom Typ B20 A bescherte dem Volvo Oldtimer bei 4.700 Umdrehungen 82 PS und bei 2.300 Touren 163 Nm Drehmoment. Bei gekonnter Bedienung des Viergang-Getriebes ließ sich die Volvo Limousine damit in etwa 14 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter auf 155 Sachen Spitze bringen. Alternativ stand die durch S-Embleme gekennzeichnete S-Ausführung zur Wahl, dessen B20 B mit Doppelvergaser auf 100 PS und 158 Nm kam. Wem das nicht langte, der konnte entweder zum 164 mit Sechszylinder oder zu einem der zahlreichen Tuning-Kits unter dem heute noch genutzten Label R-Sport greifen, die die Volvo Händler seinerzeit vertrieben. 1970 wurde etwa für den 142 das GT-Paket mit Spoiler, Kriegsbemalung und Sportfelgen eingeführt, auch Leistungssteigerungen gab es.
Konstruktiv gab sich der Volvo 142 reichlich konservativ
Antriebs- und fahrwerksseitig war der 464 cm lange, 171 cm breite und 144 cm hohe Volvo Oldtimer den lokalen Anforderungen gemäß mehr solide denn anspruchsvoll: Längsmotor, Hinterradantrieb, starre Antriebsachse an vier Längslenkern und Panhardstab, vordere Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern mit. Verzögert wurde für damalige Verhältnisse sehr ungewöhnlich über Scheibenbremsen rundum. Dabei fanden im Wesentlichen bewährte Komponenten des vorigen Volvo 120, besser bekannt als Amazon, Verwendung. Damit kamen Werkstätten und Kunden gut zurecht, einen soliden Ruf hatte jener Vorgänger ja. Aber dessen 50er-Jahre-Optik war völlig außer Mode, doch sollte das eckige Volvo 140-Design sich noch als prägend für die nächsten Dekaden erweisen.
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