Oben ohne

Der MG MGB Costello V8 zeigte, dass der von Buick zugekaufte Alu-V8 in den Roadster passte. Toll für MG, toll für die MGB-Fans, weniger toll für den 2015 verstorbenen Tuner Ken Costello.

Bei 130 mph Spitze kommt der Spoiler am MG MGB Costello V8 nicht verkehrt ©autorild.de

Dem MG MGB Costello V8 ging der mit schwerem Reihensechser gehandicapte MGC voraus,

der 1969 nach rund 4.500 Einheiten eingestellt wurde. 1970 wurde Charles Griffin als Chefdesigner von British Leyland beauftragt, den Rover V8 irgendwie in den MGB zu stecken. Sein Team befasste sich einige Monate mit der Problematik und sah sie als unlösbar an – angeblich müsste der MG Sportwagen um mindestens 3,5 Zoll verbreitert werden. Kaum verwunderlich also, dass das Vorhaben im Anschluss fallen gelassen wurde. Nur stimmte das alles nicht, wie Ingenieur Costello Ende 1969 herausgefunden hatte: Der V8 passte in den nur geringfügig modifizierten Motorraum des MGB sehr wohl hinein, verlangte ob seiner Kraft aber die stabilere MGC-Hinterachse.

Anders als das Werksmodell kam Costellos MGB V8 auch mit Softtop ©autorild.de

Der MGB V8 machte rasch von sich reden

Die Fachpresse war begeistert, als sie 1971 einen MG MGB Costello V8 mit 155 hp testen konnte. Im Vergleich mit dem 95 hp leistenden MGB-Vierzylinder wurden die Stärken der V8-Version überdeutlich sichtbar: Beim Spurt von 0 auf 60 mph stand es 7,8 zu 12,1 Sekunden, in Sachen Höchstgeschwindigkeit 130 zu 104 mph. Die auf der Insel wichtige Beschleunigung von 0 auf 100 mph dauerte beim Costello 19,1 Sekunden, beim regulären MBG indes derer. Kein Wunder, dass auch British Leyland davon Wind bekam und Costello bat, mit seinem bezüglich der Fahrleistung dem wesentlich teureren Jaguar E-Type Konkurrenz machenden V8-Roadster vorstellig zu werden. Der kam und ging nach Begutachtung seines Werkes mit einem Entwicklungsauftrag für einen Prototypen.

Das MG Tuning von Costello führte zum serienmäßigen MG GT V8 ©autorild.de

Werkskonkurrenz für den MG MGB Costello V8

Die dazugehörige Serienversion kam Anfang 1973 mit dem MGB GT V8 – einen entsprechenden MG Roadster wie bei Costello gab es nicht. Auch Kens 150 bis 157 hp und auf Wunsch noch mehr mobilisierenden 3,5-l-Triebwerke wichen solchen mit einer Höchstleistung von 137 hp und einem maximalen Drehmoment von 262 Nm. Damit waren der Sprint von 0 auf 60 mph in 7,7 Sekunden und ein Spitzentempo von 125 mph. Knapp ein Jahr vor der Einführung jenes GT V8 hatte der in Farnborough, Kent, tätige Tüftler rund 200 Exemplare seines MG MGB Costello V8 hergestellt. Viel mehr sollten es auch nicht werden. Um den nunmehr unliebsamen Rivalen aus dem Geschäft zu drängen, lieferte Leyland die nötigen Achtzylinder nicht mehr zu. 

Rund 225 MG Oldtimer wurden in Kent mit dem Achtender aufgerüstet ©autorild.de

Der MG Oldtimer ist eine ziemliche Rarität

Um die Fertigung des für den MG MGB Costello V8 aufrechterhalten zu können, behalf sich der Tuner mit Motoren vom Schrott, die er neu aufbaute. Da das BL-Serienprodukt preiswerter zu bekommen war, blieben auch die Kunden aus. Insgesamt soll die Costello Motor Engineering Company in den 70ern 225 MGB V8 gebaut haben, davon gut ein Viertel Roadster. Eines der letzten Exemplare ist unser 1976 im Bereich von Norwich erstzugelassenes Fotomodell. Der Zustand des augenscheinlich in Antique Gold lackierten MGB Roadsters fällt mit Ausnahme des Verdecks bestechend aus, außen wie im mit schwarzem Leder ausgekleideten Interieur wirkt der Wagen mindestens so gut wie neu. Der Frontspoiler und die Slot Mags hätten Herrn Costello bestimmt auch zugesagt

Die Slot Mag Wheels am MG Roadster waren seinerzeit höchst populär ©autorild.de 

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