Nein, einen Volvo 165 hat es ab Werk nie gegeben. Da musste der Interessent schon selbst Hand anlegen und einen Volvo Kombi der Typen 145 oder 245 mit einer 164-Front entsprechend umstricken.
Einen Sechszylinder-Kombi bekam der solvente Kunde in den frühen 70ern in Form des europäischen Ford Granada, des Triumph 2000 oder eines US Cars. Punkt. Wem das nicht passte, der
musste eben auf das Steilheck oder zwei Pötte verzichten. Bis zum Erscheinen des Mercedes T-Modells blieb das auch so, denn Volvo hatte zwar mit dem 164 seit August 1968 eine recht noble Limousine im Angebot, aber weder zwei- noch fünftürige Karosserieausführungen ableiten wollen. Die Ideen von einem Volvo 162 und einem Volvo 165 versandeten aber nicht, sondern gingen mit der Nachfolgereihe Volvo 260 in Serie So debütierte das Volvo Kombi-Topmodell 265 zum Spätsommer 1975, das ebenfalls primär für den lukrativenUS-Markt vorgesehene Sechszylinder-Coupé folgte ein Modelljahr darauf.
Der Volvo Oldtimer vereint mehrere Modelle
Damit ist vorliegender Volvo 165 – beim Typenschild orientierte sich der Eigner am frühen 164 – unzweifelhaft ein Eigenbau. Basis dürfte angesichts des nicht unter einer Klappe versteckten Tankverschlusses ein 145 bis einschließlich Modelljahr 1973 sein. Auch der bis Jahrgang 1972 installierte Bandtacho legt diesen Schluss nahe, kann wie das schmale Armaturenbrett aber genauso nachgerüstet sein wie die Frontpartie mit den doppelten Rundscheinwerfern. Die Seitenmarkierungsleuchten und die wuchtigen Stoßstangen weisen auf ein US-Modell hin, wenngleich letztere erst 1974 vorn und hinten vorgeschrieben waren. Die absurd wirkenden Blinker auf der Stoßtange trug der Volvo 164 tatsächlich ab Werk – nur eben nicht geschwärzt.
Der Volvo 165 birgt gewiss sechs Richtige
Da der 164 neben der repräsentativen Frontpartie im Vergleich zu 144/145 einen um zehn Zentimeter verlängerten Radstand aufweist, und diese Verlängerung zwischen den Achsen anhand des sehr breiten Bereichs zwischen Radlauf und Tür auch hier festzustellen ist, handelt es sich bei jenem metallic-orange gespritzte Volvo Oldtimer sicherlich nicht um eine vierzylindrige Mogelpackung. Von außen nicht feststellbar ist, welcher der beiden platzbedürftigen 3,0-l-B30-Reihensechser des 164 im Vorderwagen spazieren fährt. Aber ob es nun der frühere Vergaser-Motor mit 130 PS und 206 Nm oder der spätere mit Bosch-Jetronic-Einspritzer mit 160 PS und 231 Nm ist – dem Fahrkomfort dieses einmaligen Volvo 165 wird jedes der beiden Triebwerke zugute kommen.
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