2 Türen

Das Lancia Gamma Coupé fügte sich tadellos in die Riege zweitüriger Nobel-Stufenheck-Modelle vom Schlage eines Maserati Kyalami/DeToamso Longchamp, eines Fiat 130 oder eines Ferrari 400 ein. Von denen hob sich der Lancia Oldtimer mit seinem Frontantrieb allerdings gehörig ab. 

Glücklos: Die Lancia Modelle verkauften sich als Coupe wie als Berlina nur schleppend ©autorild.de

Der Lancia Gamma beeerbte 1976 den Lancia 2000 und erinnerte in der Auslegung als generöse Berlina mit Fließheck stark an

den Citroen CX – Kunststück, denn konzipiert wurde der Italiener zu Zeiten intensiver Zusammenarbeit mit der Doppelwinkel-Marke. Die Hydropneumatik kam nach der Trennung dann zwar nicht, stattdessen gab es reichlich Schelte für die Formgebung. Solche Linienführung nahmen gemeine Kunden und Tintenböcke bei les bleus noch schulterzuckend bis stirnrunzelnd hin. Ein gehobenes Autos aus dem Stiefelland hatte indes verdammt noch mal eine bella maccina darzustellen und nicht so etwas. In punkto Zuverlässigkeit genauso verrufen, doch im Gegensatz zur Lancia Limousine aufgrund des als überaus gelungen geltenden Pininfarina-Designs geradezu angebetet war das im März 1977 nachgereichte Gamma Coupé. 

Dieser Grill war der ersten Serie vom Lancia Gamma Coupé vorbehalten ©autorild.de

Lancia Gamma Coupé umfassend ausgestattet 

Konsequent wurde der Lancia Oldtimer dann auch nicht als „retuschierte Limousine, sondern als eigenständiges Fahrzeug aus einem Guss“ angepriesen. Das bei 256 cm Radstand 449 cm lange, 173 cm breite und 133 cm flache Lancia Gamma Coupé lobte der Prospekt folgendermaßen: „Was das Gamma Coupé von außen schön macht, macht es von innen geräumig: Der lange Radstand schafft Platz für bequeme Sitze – auch im Fond –, anatomisch optimal geformt, mit hochwertigen Stoffen verarbeitet. Die komfortable Innengestaltung schafft eine Atmosphäre, in der sich Fahrer und Gäste gleichermaßen wohlfühlen.“ Gewiss nicht zu viel versprochen, denn Lancia hatte ein höhenverstellbares Lenkrad, Veloursbezüge, elektrische Fensterheber und dreistufige Scheibenwischer spendiert. Sonnenrollos an der Heckscheibe, getönte Scheiben und ein elektrisch verstellbarer Außenspiegel taten ihr weiteres, den Gamma ins rechte Licht zu stellen. 

Im Lancia Oldtimer geht es mit sesselartigen Velourssitzen futuristisch-nobel zu ©autorild.de

Den Lancia Oldtimer gibt‘s nur in homöopathischen Dosen 

Auch das Fünfgang-Getriebe, das dem maladen 2,5-l-Boxer mit vier Zylindern des Lancia Gamma Coupés angehängt war, wusste zu gefallen. Den 140 PS und 208 Nm liefernden 1270-kg-Wagen brachte es in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h; Schluss war bei rund 200 Sachen. Die alternative Automatik war neben der Metallic-Lackierung das einzige Extra. Doch all das konnte das durch Triebwerks- und Rostprobleme angeknackste Image nicht kitten – die zwei- und viertürigen Lancia Modelle fanden bis zu ihrer Einstellung 1984 gerade einmal 22.061 Käufer. Vorliegendes Gamma Coupé der ersten Serie – erkennbar am Grill mit waagerechten Lamellen – bezirzte bis 1980 immerhin 4.300 Kunden. Inklusive der Facelift-Modelle war das Lancia Coupé aber immer noch begehrter als sein Nachfolger: Das Kappa Coupé kam mit 3.271 Einheiten auf eine nicht mal halb so hohe Stückzahl.   

Aluräder gehörten beim Gamma Coupé zum Standard, diese stammen von der zweiten Serie ©autorild.de

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