Ein agiler Heckmotorwagen wie ein Simca 1000 oder ein Fiat 850 war in den 60ern auf Straße und Piste Garant für vielerlei Siege. Während der Franzose im Rallye-Trimm schon ab Werk viele glücklich machte, musste der Fiat Oldtimer jedoch nachträglich angeschärft werden.
Fürs Fiat-Tuning empfahl sich freilich der Wahl-Turiner Carlo Abarth, der neben optimieren Auspuffanlagen noch ganz andere Eisen im Feuer hatte wie
zwischen 1964 und 1970 etwa die breite gefächerte wie unübersichtliche Pkw-Reihe Fiat Abarth OT. Unter den OT-Modellen war der OT 850 in Bezug auf Hubraum, Leistung und Preis das Einstiegsmodell. Seine nächsten Verwandten verkörperten der 1964 bis 1966 gebaute hubraum- und leistungsstärkere Fiat Abarth OT 1000 Berlina, der intern als Abarth Tipo 102 firmierte, sowie der sportlichere Fiat Abarth OTR 850. Der hieß Tipo 103 und war allein 1966 verfügbar. Als technische Basis diente neben dem flotten 850 Coupé auch der grundsolide Fiat 850 Berlina.
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Den OT 850 befeuert der kurzhubige Abarth-Motor Sigla 201, ein wassergekühlten 843-ccm-Kurzhuber. Der ursprünglichen respektive ab November 1964 der schwächeren Ausführung attestierte der Hersteller 44 DIN-PS bei 5.400 Umdrehungen pro Minute, der stärkeren 53 PS bei gar 6.000 Touren. Das Spitzentempo bezifferte Abarth anfangs mit 130 km/h, dann für die schwächere Variante mit 135 km/h und für die stärkere mit 150 km/h. Die wildeste Ausbauform vom Fiat Kleinwagen war der OT 850 Corsa, intern Abarth Tipo 101A: Zu Erprobungszwecken dieser nicht straßenzugelassenen Version für den Motorsport mit dem weiter leistungsgesteigerten Motor Abarth Sigla 201A von rund 70 PS fertigte Abarth ab 1964 minimale Stückzahlen.
Was steckt tatsächlich im Fiat 850?
Der Extraschuss Pfeffer des OT 850 gegenüber dem Fiat 850 Berlina beruhen vor allem auf einem leistungsfähigeren Solex-Einfachvergaser vom Typs 34PBIC. Mit der neuen Gasfabrik allein war aber kein Staat zu machen, also fertigte Abarth zusätzliche Spezialteile wie die Ansaugbrücke, den Abgaskrümmer sowie den Doppelrohr-Sportauspuff. Letzterer prangt auch unübersehbar an vorliegendem Fiat 850, doch schreiben die Eigner dem 1966er Baujahr ehrlich und bescheiden lediglich Abarth-Style zu. Statt des amtlichen Abarth Tuning-Programms unter der Haube mögen die Modifikationen also auch bloß Fußmatten, Sportlenkrad, Schaltknauf, diverse Embleme, Leichtmetallräder und den wenig dezenten Frontschriftzug umfassen. Dem prachtvollen Auftritt des kleinen Italieners täten die serienmäßigen 34 PS jedenfalls keinen Abbruch.
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