4 Türen

Als der Chevrolet Bel Air 1953 als eigenständiges Modell lanciert wurde, war er das Topmodell im Bowtie Programm. Das war der Bel Air 1957 auch noch – doch schon im Folgejahr verdrängte ihn der noch opulentere Chevrolet Impala von der Spitze.

Der Chevrolet Oldtimer kann vieles, nur nicht unspektakulär ©autorild.de
Damit begann der Chevrolet Bel Air im Ansehen immer weiter Herabzusinken. So war es auch seinem Prestige alles andere als förderlich, als Chevrolet 1965 den Caprice über dem Impala positionierte. Doch was der Fullsize Chevy nicht verloren hatte, war sein guter Ruf

– ähnlich des Plymouth Fury galt er galt immer noch als zuverlässiger, robuster Begleiter mit viel Platz. Im Jahr 1973 war der Biscayne, das günstigste der großen Chevrolet Modelle verschwunden, was dem Bel Air die Rolle des Taxis, Flotten- und Behördenautos zuwies. Privatleute griffen lieber auf den Impala zurück, der sich von unserem Chevrolet Oldtimer unter anderem durch je drei Rückleuchten pro Seite abhob.
  Die Spiegel entsprechen wie die Räder des Chevrolet Bel Air nicht dem Originalzustand ©autorild.de

1973 war der Bel Air der siebten Generation alles außer klein

Vorliegender Chevrolet Bel Air entstammt, wie das jährliche Facelift klar zeigt, aus dem Modelljahr 1973. Die 564 lange, 102 cm breite Limousine mit einem Radstand von 308 cm gab es mit drei V8 Motoren – einem 350 cui mit 147 oder 177 PS und dem fetten 454 cui, der aus 7,4 Litern Hubraum minimal 248 PS holte. Wer so naiv war, den lahmen Reihensechser mit Dreigang-Schaltung und 101 PS zu ordern, avancierte für seinen Geiz zum Verkehrshindernis. Denn selbst dieser ab 3.247 US$ erhältlich und damit billigste Bel Air brachte 1.776 kg auf die Waage. Doch der erwies sich als außerordentlich unbeliebt, die meisten dieser Chevrolet Oldtimer wurden mit einem 350er Chevy Small Block geordert.

Der geräumige Kofferraum des Bel Air war schon immer einer seiner Vorzüge ©autorild.de

Der Chevrolet Bel Air ist optisch eher ein Chevy Brooklyn

Der schwarze Chevrolet Oldtimer macht seinem Namensgeber, dem Nobelstadtteil Bel Air in Los Angeles, wenig Ehre – doch verleihen stumpfer Lack, Dellen, Beulen, schlecht sitzende Türgriffe und die herabhängende Heckstoßstange dem Fullsize Chevy einen furchteinflößenden Auftritt. So mancher Kleinwagenfahrer dürfte angesichts der langsam auf den fetten Pneus mit Felgen im Wolfrace-Look nahenden Chevrolet Bel Air-Ratte Angst um seine Plastikkarosserie bekommen. Doch sind es eben genau derartige US Cars, die das frontgetriebene Einerlei auf unseren Straßen optisch und akustisch wohltuend auflockern. Dafür vielen Dank an den Besitzer dieses Chevy Bel Air!
Dieser Chevrolet-Schriftzug am Heck als einziger übrig geblieben ©autorild.de

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