Folgender Wagen dürfte für Aufregung in jedem Fiat 126 Forum für Freude sorgen: Die Ratten-Optik mit Krempel auf dem Dach ziert zurzeit auch die kleinsten Autos wie diesen Fiat 126 aus polnischer Fertigung.
Der Fiat 126 BIS wurde zwischen 1987 und 1991 von FSM in Polen in Lizenz gefertigt. Bereits seit 1973 konnten sich die Genossen dort einen Lizenznachbau vom Fiat 126 kaufen, da die ebenfalls lizenzierte Mittelklasse-Limousine Fiat 125p nicht für jeden erschwinglich war.
Mit 311 cm Länge bei 184 cm Radstand, 138 cm Breite und 134 cm Höhe fiel der Fiat Kleinwagen in der Tat klein aus, glänzte dank des entsprechend geringen Leergewichts von 620 kg aber auch mit niedrigem Verbrauch von deutlich unter 6 l/100 km. Kein Wunder, der Fiat 126 kommt ja dank dieser Abmessungen auch quasi überall in den Genuss, im Windschatten fahren zu dürfen. Bei 116 Sachen Spitze und knapp einer Minute für den Standardsprint tut der Fahrer vom Fiat Youngtimer auch gut daran, diesen nicht zu verlassen.
Der Fiat 126 BIS reißt den Asphalt nicht auf
Der 126 BIS darf als werksseitige Fiat 126 Tuning-Version gegenüber dem von 19 bis 19 gebauten 126er gesehen werden: Anders als der luftgekühlte Vorgänger wohnt hier ein 0,7 großer Twin mit Wasserkühlung im Heck, der 19kW/26 PS und 47 Nm Drehmoment mobilisiert. Verständlich, dass die vier Trommelbremsen hinter den Weißwandreifen als völlig ausreichend erachtet wurden. Der wassergekühlte Fiat 126 Motor machte jedoch reichlich Ärger, sodass von 1991 bis 2000 der Polski Fiat 126p wieder mit Luftkühlung vom Band lief. Egal, die Kunststoff-Stoßstangen sind an diesem Fiat 126 Teile, die genauso wie der Lack der Fronthaube wichtigeren Dingen wie Nebelscheinwerfer und -schlusslicht, Rückfahrleuchte, zwei Chromspiegeln sowie einem achtern befestigten Stöpsel weichen mussten.
Stauraum muss beim Fiat 126 erst geschaffen werden
Dass unser tiefergelegtes Fiat 126 BIS-Fotomodell mit dem in der Rat-Look Szene populären Dachgepäckträger unterwegs ist, ist mehr als nachvollziehbar, fassen die Kofferräume vorne und hinten doch gerade mal 55 respektive 110 Liter. Klar, dass ein alter Reisekoffer und das Ersatzrad sofort gen Himmel wanderte, wer klaut schon einen 13-Zöller? Im Gegensatz zum desolaten Äußeren mit dem vielerorts übergrundierten ägäis-blauen Lack geht’s in vorliegendem Fiat 126 wesentlich adretter zu: Ähnlich einem gänzlich anderen 126er, nämlich dem aus Stuttgart, werden die Sitze von Lederbezügen geadelt, die hier noch mit hübscher Rautensteppung versehen sind. Drücken wir dem Besitzer dieses markanten 126 BIS die Daumen, dass er sein Nummernschild nicht verliert – verdächtig schräg hängt es ja schon