Mit rund 3,1 Mio. Einheiten ist der Lada 1500 alias VAZ 2107, einer der letzten Vertreter der klassischen Lada Modelle nach Fiat 124-Vorbild, alles andere als eine Seltenheit. Umso wichtiger, ihn zu individualisieren!
Wie überall standen auch in Südosteuropa junge Männer vor dem Problem, dass sie ihre Männlichkeit zwar gern durch ein flottes Fahrzeug unterstrichen hätten, nur eben leider keines hatten. Also was tun? Ein eher betuliches und keineswegs taufrisches Auto wie diesen für den Export in Lada 1500 umbenannten VAZ 2107 mit allerhand Klimbim aufrüsten, sodass zumindest unbedarfte Laien eine gesteigerte Fahrdynamik vermuten. Zum sportlichen Anspruch passt der ganze 2107-typische Chromzierrat samt des konservativen Grills nur schlecht, also letzteren erstmal in mittelmäßiger Qualität schwarz lackieren. Verdunkelte Scheinwerfer scheinen für den Eigner vorliegender Lada Limousine ebenfalls sehr erstrebenswert. Wo nur die schwer beliebten ein bis drei Paar Zusatzlampen geblieben sind?
Allerlei Teile für den Lada Oldtimer
Boah ey, das Lada 1500-Zubehör hält Abdeckungen für die Lüftungsschlitze auf der Haube und eine Katzentreppe bereit? Hammer, her damit! Die Vordersitze mit reichlich Seitenhalt und integrierten Kopfstützen dürften einem weniger betagten betagten Exemplar – 2105 und 2107 wurden ja immerhin bis 2010 respektive 2012 gebaut – entstammen, während die kleinen Außenspiegel tendenziell auf einen Lada Oldtimer hinweisen. Nicht auszusetzen gab es am Cockpit, das einen keineswegs in jedem Pkw erhältlichen Drehzahlmesser umfasste, wohl aber am langweiligen Original-Volant, das einem rot eloxierten Sportlenkrad wich. Ob Scheinwerferwischer, wie es sie auch für den Niva 1600 gab, je verbaut waren, ist unbekannt. Aussparungen für deren Arme am Grill waren jedenfalls regulär vorhanden.
Sparmaßnahmen am Lada 1500
Ob an diesem Lada Tuning-Maßnahmen vorgenommen wurden, die über zweifellos sehr ansehnliche Kreuzsspeichen-Alus sowie Aerodynamik-Anbauteile zweifelhafter Wirksamkeit wie Front- und Heckspoiler hinausgehen, ist unklar, aber vor allem unwahrscheinlich. Der auf dem Heckblech kundgetane Lada Turbo-Traum dürfte einer bleiben, einen größeren Eingriff in den Antrieb gab es jedoch in Form der nachgerüsteten Gasanlage. Damit sollte sich der 75 PS und 106 Nm liefernde 1452-cm³-R4 etwas sparsamer betreiben lassen, wobei Verbesserungen bei den 17 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 oder den 150 km/h Spitze des Lada 1500 nicht zu erwarten sind. Egal. Laut Spoileraufschrift geht es ohnehin nicht um neue Bonneville-Rekorde: „Autovaz Schrauben, unbesiegbar! Wir werden singen!“